Kamerun Ausbildung

SAFRAHOST (Saint Francis Home for Formation and Skill Training) ist eine Berufsschule, die zu Beginn gegründet wurde, um jungen Menschen aus prekären Familienverhältnissen das Erlernen eines Handwerks und ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Die Berufe, die erlernt werden, sind Schuhmacher, Schneider, Strickwaren, Mechaniker, Tischler. Die Schule verfügt über einen Gemüsegarten und einen Stall mit verschiedenen Tieren.

Wegen der Krise öffnete Schwester Hedwig ihr Heim für junge Flüchtlinge und Kriegswaisen und vergrößerte die Zahl der Kinder in der Schule erheblich.

Aktuell (2022) haben 170 Kinder und Jugendliche nicht nur eine Ausbildung absolviert, sondern auch ein sicheres Zuhause auf Zeit gefunden. Die meisten von ihnen sind unbegleitete Binnenvertriebene. Zum vierten Mal in Folge hat Missio Bozen 60 jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht, ein Spender unterstützt 15 Lehrlinge und Spenden an Etica Mundi decken die Bedürfnisse der verbleibenden Jugendlichen. Mehr als 30 Auszubildende konnten in diesem Jahr ihre Ausbildung abschließen und starten selbstständig in den Beruf.

Projekt: Unterstützung der Tätigkeiten
Ort: Njavnyui-Bui Division
Zeit: dal 2012
Aufwand: nicht definierbar
Beiträge: Spenden
Ansprechperson für Etica|Mundi: Andrea Zeller

Neben den Spitälern der Tertiarschwestern befinden sich Kinderheime. Hierher kommen Kinder, deren Mütter die Geburt nicht überlebt haben, manchmal auch Kinder, die vor die Türe gelegt wurden oder aus sonstigen Notlagen. Bei der Betreuung helfen Familienmitglieder der Kleinen, da sie im Idealfall, sobald sie selbständig essen können in den Familienverband zurück gehen.  In den Heimen bekommen die Babys die teure Pulvermilch und können sich somit in den ersten Monaten gut entwickeln. Die Familienmitglieder lernen somit auch die Prinzipien von gesunder Ernährung und von Hygiene. Die Arbeit von Schwester Perpetua und ihren Assistentinnen wirkt sich auch positiv auf die lokale Bevölkerung aus, die die Prinzipien der Hygiene und der richtigen Ernährung lernt, um Kinder auf gesunde Weise zu erziehen. Wir von Etica Mundi setzen uns zusammen mit einigen Spendern dafür ein, dass Schwester Perpetua regelmäßig mit Milchpulver und anderen lebensnotwendigen Gütern versorgt wird.

Der Gegenwert von 200 Euro pro Waisenhaus reicht für Milchpulver, alles, was wir zusätzlich sammeln können, wird für Kleidung, Schulbildung usw. verwendet.

Der direkte Kontakt mit Schwester Perpetua erfolgt über die Tertiärschwestern des Hl. Franziskus, die in Brixen und einer Mission in Kamerun ansässig sind.

Projekt:  Unterstützung von zwei Kinderheimen
Ort: Shisong und Njinikom
Zeit: seit 2011
Aufwand: je 130 € im Monat
Beiträge:   Spenden
Ansperchperson für Etica|Mundi: Andrea M. Zeller  und Claudia von Lutterotti

Patenschaften bis ca. 2016, dann Gruppenpatenschaften

 

Patenschaften für Berufsschulen oder allgemeinbildende Schulen betragen 20 € pro Monat, höhere berufliche Qualifikationen (Universität und Krankenpflegeschule) werden mit 50€ im Monat gefördert

Unsere Partner vor Ort sind die Tertiärschwestern des Hl. Franziskus.

Der Schulbesuch in Kamerun ist mit Kosten verbunden, die sich viele Familien nicht leisten können. Viele Menschen leben von der Subsistenzlandwirtschaft und haben wenig Geld zur Verfügung. Waisen oder Kinder aus kinderreichen Familien haben es hier besonders schwer.

Die Grundschule ist bis zum Alter von 14 Jahren obligatorisch, so dass 6 Schuljahre absolviert werden müssen. Die Kosten für Uniformen und Schulmaterial müssen jedoch von den Eltern getragen werden, das hat zur Folge, dass die Alphabetisierungsrate nur bei 67% liegt. Die meisten Kinder können in die Schule gehen.

Die Schulbildung im englischsprachigen Teil Kameruns basiert auf dem englischen Modell. Vereinfacht gesagt besteht es aus zwei Schulstufen, die mit einer Abschlussprüfung (Abitur) enden. Für die meisten Jugendlichen bleibt die Unterscheidung rein akademisch, da ihre Eltern die Schulkosten nicht aufbringen können.

Das Ministerium für Arbeit und Berufsbildung ist für die Berufsausbildung zuständig ist und versucht mit Sonderprogrammen auch arbeitslose Jugendliche zu erreichen. Wichtige Partnerinnen für uns sind Sr. Hedwig in SAFRAHOST und ihre Mitschwestern.

Es gibt in Kamerun 7 Universitäten, darunter eine englischsprachige. Die zweite Sprache zu verwenden ist für die Schülerinnen und Schüler eine Selbstverständlichkeit.

In allen Bereichen setzen wir insbesondere auf Ausbildungszentren, die von Tertiärschwestern über viele Jahrzehnte aufgebaut wurden und eine hohe inhaltliche Qualität aufweisen (das gilt besonders für die Gesundheitsberufe).

Wir sind bestrebt, die Entwicklung der jungen Menschen, für die wir gemeinsam mit den Paten Verantwortung übernommen haben, bis zum Abschluss der Ausbildung zu begleiten, damit sie eine positive Rolle in der Gesellschaft einnehmen können.

Projekt: Finanzielle Unterstützung für Studium
Ort: Kamerun
Zeit: bis 2016
Aufwand: je nach Schulstufe
Beiträge: Spenden
Ansprechperson für Etica|Mundi: Andrea M. Zeller

Gruppenpatenschaften: Aufgrund des gesellschaftspolitischen Konflikts hat es bei den Patenschaften Veränderungen gegeben. Seit 2020 haben wir unser 1:1-Patenschaftsprogramm auf ein Gruppenpatenschaftsprogramm umgestellt.

Gruppen von bedürftigen Kindern werden in den Schulen der Tertiärschwestern unterstützt, auch außerhalb des Krisengebietes. Wir danken Schwester Hedwig Vinyo für den enormen Einsatz, den sie mit ihren Schwestern unternimmt, um bedürftige Kinder ausfindig zu machen und sie in die Schule zu bringen. Dies sind 150 bis 200 junge Menschen, die die finanzielle Unterstützung der Spender von Etica Mundi und die psychologische und emotionale Unterstützung der Schwestern, die sich um sie kümmern, genießen können.

 

Oktober 2016

Friedliche Proteste, die am Ende der Seite * erklärt werden, wurden von der kamerunischen Regierung mit Waffen zum Schweigen gebracht, was zu einem bewaffneten Konflikt und weiteren Protesten führte. Diese Situation dauert heute noch an. Schulen wurden geschlossen und es war nicht mehr möglich, „unseren“ 160 Schülern zu folgen. Die Kinder sind zu ihren Familien zurückgekehrt und zum Teil in sicherere Landesteile ausgewandert, wir konnten die einzelnen Schicksale nur teilweise verfolgen.

Seit dem 8. Januar 2018 haben Schulen und Universitäten wieder geöffnet, aber nur sehr wenige Studenten und Schüler sind zurückgekehrt.

Das Patenschaftsprogramm musste daher neu definiert werden.

 

 

* Besondere Situation: Im englischsprachigen Nordwesten und Südwesten Kameruns wird die in der Verfassung von 1961 verankerte Autonomie erneut eingefordert. 1972 änderte Französisch Kamerun einseitig die Verfassung, schaffte die Föderation ab und führte einen zentralistischen Einheitsstaat ein. Seitdem wurde das englische Sozial-, Bildungs- und Rechtssystem zunehmend ignoriert und vom französischen System assimiliert.  Die englischsprachige Bevölkerung erlebt einen ungewollten Wandel der soziokulturellen Identität.

Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, dieser Marginalisierung entgegenzuwirken, begann die englischsprachige Bevölkerung der beiden Provinzen NW und SW Kameruns, sich mit friedlichen Protesten Gehör zu verschaffen. Anwälte und Richter traten im Oktober 2016 in den Streik gegen ein französischsprachiges Justizsystem, das das englischsprachige System völlig ignorierte.  Am 21. November 2016 schlossen sich die Verbände der Englischlehrer, die Lehrer-Eltern-Gemeinschaft und die Gewerkschaften diesem Streik an, um insbesondere gegen den Einsatz von Französischlehrern in den beiden englischsprachigen Provinzen zu protestieren und den Unterricht der englischen Sprache und des englischsprachigen Schulsystems zu fordern.

Jeden Montag wurde die „Geisterstadt“ ausgerufen – das bedeutete, dass das öffentliche Leben zum Erliegen kam – Geschäfte und Märkte schlossen, Taxi- oder Güterverkehr satnd und die Menschen blieben zu Hause. Damit sollte Druck auf die Regierung ausgeübt werden. In der Zwischenzeit haben die Verhandlungen begonnen, aber immer noch ohne zufriedenstellende Lösungen.

Projekt: finanzielle Unterstützung für Studium, psychische und physische Betreung von ca. 200 jungen Menschen
Ort: Nord West Kamerun
Zeit: seit  2017
Aufwand: nicht definierbar
Beiträge: Spenden
Ansprechperson für Etica|Mundi: Andrea M. Zeller

Das Projekt entstand aus einer Idee von Alain Ngaleu, einem ehemaligen kamerunischen Profifußballer, der als Erzieher der Kayros Child Recovery Community in Vimodrone (MI) tätig ist, und wurde in Zusammenarbeit mit den Managern von Educalcio Onlus (einem von Alain Ngaleu selbst gegründeten Verein zur Finanzierung der CFFK-Fußballschule in Kamerun) und Etica Mundi entwickelt.

Dieses Projekt ist Teil eines umfassenderen Engagements der CFFK auf dem Territorium, das durch zahlreiche andere Aktivitäten belegt wird.

Seit der Gründung im Jahr 2010

  1. Eröffnung der Fußballschule für Jugendliche und Kinder, mit bereits 90 Mitgliedern
  2. Wiedereingliederung junger Trainer des kamerunischen Fußballverbandes in die Arbeitswelt
  3. Schaffung eines operativen Hauptquartiers, das nicht nur für die Organisation von sportlichen Aktivitäten, sondern auch für die Ausbildung junger Menschen in der Nachbarschaft zu einem Bezugspunkt geworden ist. Der Veranstaltungsort ist auch ein Treffpunkt für Erwachsene um über Probleme der Nachbarschaft, die Erziehung von Kindern usw. zu sprechen …
  4. Einmal im Monat gibt es einen Austausch mit Jugendlichen aus anderen Stadtteilen von Yaoundé
  5. Gründung einer Tanzakademie für die Mädchen der Nachbarschaft
  6. Eröffnung eines Modeateliers
  7. Schaffung eines Proberaums für junge Sängerinnen und Sänger
  8. Schaffung eines EDV Raums, dessen Einrichtung dank der Spende von Computern durch italienische Einzelpersonen und Unternehmen (Pirelli) möglich war. Die Ausbildung eines Verantwortlichen wurde auch finanziert.

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, Straßenkindern einen alternativen Lebensstil zu bieten, indem sie zu einem verantwortungsvollen Wachstum erzogen werden und ihnen praktische Werkzeuge und moralische Unterstützung geboten werden, um den Schwierigkeiten des Lebens zu begegnen.

Insbesondere zielt die CFFK-Organisation mit Educalcio darauf ab, Kinder durch Sport zu den Werten Respekt, Freundschaft, Opferbereitschaft, Engagement und Hygiene-Gesundheit zu erziehen. Mangelnde Bildung beraubt die Menschen ihres Potenzials. Sie beraubt die Gesellschaften auch der Grundlagen einer nachhaltigen Entwicklung, da Bildung eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung von Gesundheit, Ernährung und Produktivität spielt. Das Bildungsziel ist daher grundlegend für die Erreichung anderer Ziele.

Projekt: Nivellierung des Fußballfedes, Englisch Kurse , Informatik Kurse
Ort : Mendong -Yaoundè Camerun
Zeit: 2012
Aufwand:16.000 €
Beiträge: Autonome Provinz Bozen 50%
Eigenbeitrag CFFK  50%
Ansprechperson für Etica|Mundi:  Claudia von Lutterotti